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Allergie & COVID-19 Impfstoff: Was Allergiker wissen sollten

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Nachdem auch in der EU mehrere Impfstoffe gegen COVID-19 zugelassen wurden, stellt sich für die Allergiker die Frage: Wie sicher ist die Impfung für mich?

Patienten, die in der Vergangenheit bereits mit schweren allergischen Reaktionen auf Impfungen oder anderen injezierten Medikamente zu kämpfen hatten, sollten auf jeden Fall alle Bedenken mit ihrem behandelnden Arzt abklären, bevor sie die COVID-19 Impfung erhalten. Eine solche schwere allergische Reaktion wäre zum Beispiel ein anaphylaktischer Schock, sowie weitere schwere und lebensbedrohliche allergische Reaktionen, die zu Atemproblemen führten. 

Allergiker, die eine Geschichte schwerer allergischer Reaktionen aufweisen, die in keinem Zusammenhang mit Impfungen oder injezierten Medikamenten stehen – zum Beispiel bei Nahrungsmittel-, Hausstaub,- Gift-, Umwelt- oder Latexallergien – sollten sich laut Experten auf jeden Fall impfen lassen. 

Es is wichtig, über potenzielle Impfreaktionen im Vorfeld aufzuklären. Gewisse Bedenken sind zwar verständlich, sollten aber nicht automatisch zu einer Entscheidung gegen die Impfung führen. Grundsätzlich besteht ein gewisses Risiko auf eine allergische Reaktion bei einer Impfung immer, und ist keine völlige Neuentwicklung, die nur auf die COVID-19 Impfung zutrifft. 

Wie häufig sind allergische Reaktionen auf Impfungen?

Das CDC beschreibt allergische Reaktionen auf Impfungen als „nicht häufig" und gibt an, dass ein anaphylaktischer Schock etwa bei einer von einer Million verabreichten Impfungen auftritt. Aus diesem Grund sollen medizinische Versorger auf jeden Fall Epinephrin (Adrenalin, dass über den sogenannten EpiPen verabreich wird) bereitliegen haben, um eine schwere allergische Reaktion im Fall einer Impfung umgehend behandeln zu können. 

Dr. John Sellick, Experte für Infektionskrankheiten, bestätigt: „Allergische Reaktionen sind nicht häufig auf, aber es kommt natürlich vor, dass manche Menschen zum Beispiel im Zuge der Grippeimpfung Hautirritationen oder leichte Schwellungen an der Einstichstelle bei sich feststellen."

Die COVID-19 Impfung nutzt zwar zum Teil eine neue Technologie namens mRNA, doch laut Dr. Sellick gibt es keinen Grund anzunehmen, dass sich das Vakzin im Bezug auf das Allergierisiko anders als andere verhalten würde. 

Wodurch wird eine Allergie auf ein Vakzin ausgelöst? 

Normalerweise reagiert eine Person nur auf eine spezifische Komponente eines Impfstoffs allergisch, und nicht auf das gesamte Vakzin. Oft handelt es sich dabei um ein Konservierungsmittel – bei der Grippeimpfung ist es zum Beispiel verbleibendes Eiweiß. 

Folgende Substanzen sind potenzielle Auslöser von allergischen Reaktionen auf Impfstoffe:

  • Das Impfstoff Antigen
  • Verbliebenes Tierprotein
  • Antimikrobielle Mittel
  • Konservierungsmittel
  • Stabilisatoren 
  • Andere Impfstoff Komponenten 

Kann ich wissen, ob ich auf den COVID-19 Impfstoff allergisch reagiere? 

Die Impfstoffe von Pfizer und Moderna wurden nicht an Menschen getestet, die eine Geschichte mit schweren Allergien haben, um potenziell lebensbedrohliche Impfreaktionen auszuschließen.

Wer eine Geschichte mit schweren allergischen Reaktionen hat, hat auch ein höheres Risiko, wieder allergisch zu reagieren, wenn dem Körper ein unbekannter Stoff zugeführt wird. Dr. Sellick erklärt: „Wenn Sie auf einen bestimmten Inhaltsstoff wie etwa Glycerin allergisch reagieren, und dieser Inhaltsstoff befindet sich auch im Impfstoff, ist es wahrscheinlich dass Sie darauf allergisch reagieren werden. Wenn Sie im Vorhinein wissen, dass Eier bei Ihnen eine anaphlaktische Reaktion auslösen, würde ich Ihnen keine Influenza Impfung verabreichen, die Ei enthalten." (Es gibt eifreie Versionen.)

Pfizer und Moderna haben beide eine vollständige Liste an Inhaltsstoffen ihrer Vakzine veröffentlicht. Es ist unklar, welcher Inhaltsstoff schwere allergische Reaktionen bei beiden Impfstoffen hervorrufen konnte. Experten verdächtigen das Polyethylenglykol – ein Fett, dass die mRNA umschließt und in die Zellen schleust. 

Es gibt leider keinen eindeutigen Weg um festzustellen, ob man als Person mit Allergiegeschichte eine schwere allergische Reaktion auf den COVID-19 Impfstoff haben wird. 

Wer soll den COVID-19 Impfstoff erhalten?

Zum heutigen Zeitpunkt raten Experten denjenigen, die bereits einen anaphylaktischen Schock als Reaktion auf eine Impfung oder ein injeziertes Medikament erlitten haben, vorsichtig zu sein. Ist der anaphylaktische Schock in der Vergangenheit aufgrund einer Komponente aufgetreten, der auch Teil des COVID-19 Vakzins ist, sollte der betroffene Patient auf die Impfung verzichten. Patienten, die auf das bereits erwähnte Polyethylenglykol oder auf Polysorbate allergisch reagieren, sollten weder den Impfstoff von Moderna noch den von Pfizer erhalten. 

Menschen, die auf die erste Dosis des Impfstoffs allergisch reagierten, sollten die zweite Dosis laut CDC nicht erhalten und stattdessen an einen Allergologen überwiesen werden. 

Das CDC empfiehlt außerdem, medizinische Versorger über vergangene allergische Reaktionen auf Impfungen oder Spritzentherapie zu informieren – selbst wenn es sich dabei nur um Nesselausschläge oder Schwellungen gehandelt hat. „Wer Bedenken hat, sollte das auf jeden Fall mit seinem Arzt abklären", so Dr. Sellick. 

Die meisten Arztpraxen und Impfzentren empfehlen ohnehin, nach der Impfung eine Zeit lang in der Ordination zu bleiben. Bei Menschen ohne allergischen Erfahrungen werden 15 Minuten empfohlen, für Allergiker 30 Minuten.

Fazit

Experten betonen, dass schwere allergische Reaktionen auf Vakzine extrem selten vorkommen, und dass die Impfung ein beteutender Schritt ist, um die Coronavirus Pandemie zu beenden. Wer Zweifel hat, sollte mit seinem behandelnden Arzt sprechen und gemeinsam den nächsten richtigen Schritt erarbeiten. 

 

Quelle: 1, 2, 3

Bild: iStock

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