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Katzenallergie: Verbindung zu giftigen Primaten gefunden

Tierhaar

Wissenschaftler aus Queensland, Australien vermuten, dass die Allergie auf Katzen ein weiterentwickelter Abwehrmechanismus ist.

Eine neue Studie hat gezeigt, dass das Protein Fel d 1, dass von Katzen abgesondert wird und bei Allergikern zu allergischen Reaktionen führt, im Aufbau stark dem Gift des Plumpolris ähnelt – einer Primatengattung, die in Südostasien lebt. 

Katzenhaarallergiker kennen das Problem: Ist eine Katze in der Nähe, beginnen sie zu niesen, die Augen jucken, Hautausschläge treten auf und das Atmen wird erschwert. 

Forscher aus Queensland vermuten jetzt, dass sich diese allergischen Reaktionen aus einem Verteidigungsmechanismus einer früheren Zeit entwickelt haben. Grund dafür ist eine Studie, die mit dem sehr süßen, aber ungewöhnlich giftigen Primaten Plumploris zu tun hat. 

Das Gift des Plumploris

Der Pumploris zählt zu einer asiatischen Primatengattung. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom östlichen Indien und dem südlichen China über die Malaiische Halbinsel bis nach Borneo und Java. 

Das Tier ist in der Lage, ein giftiges Sekret durch eine Drüse in der Armbeuge abzusondern. Wenn es sich bedroht fühlt, zischt es und hebt die Arme über den Kopf – eine ähnliche Körperhaltung wie die einer Kobra. Auf diese Weise kann der Plumploris schnell Gift aus der Armbeuge saugen, und seinen Gegner mit einem giftigen Biss attackieren.

Ein Forscherteam rund um Bryan Fry von der Universität Queensland hat das Gift des Plumploris untersucht. Schnell war klar: Das Katzenprotein Fel d 1, das beim Menschen allergische Reaktionen auslöst, zeigt vom Aufbau her die größte Übereinstimmung mit einem Protein im Gift des Plumploris auf. 

Zusammenhang zwischen Feld d 1 und Pumploris Gift? 

Das Fel d 1 Protein – eine Kette von Aminosäuren, die bei Allergikern Symptome auslöst – ist ein bekanntes und sehr potentes Allergen, dass im Speichel und den Hautdrüsen von Katzen gespeichert wird. Es wird ständig abgesondert und verbreitet, zum Beispiel wenn Katzen über ihr Fell lecken. Die klebrige Substanz zählt zu den weltweit häufigsten Allergenen und wurde sogar an abgelegen Orten wie der Antarktis entdeckt. 

Mit dem Wissen, dass der Biss eines Pumploris einen anaphylaktischen Schock – eine extreme allergische Reaktion – auslösen kann, stellte sich Fry die Frage, ob Allergene sich „zufällig" etablieren, oder ob sie vom Körper als Abwehrmechanismus gegen Raubtiere „ausgewählt" werden.

Allergieexperten sind nicht überzeugt

Wayne Thomas, emeritierter Professor der Universität Westaustralien, ist der Meinung dass es noch zu wenig Beweise für Frys Theorie gäbe. Die Studie würde keinen Einblick darüber liefern, welcher Teil des Plumploris Proteins für die giftige Funktion verantwortlich ist, und auch keinen Beweis dafür liefern, dass Fel d 1 eine giftige Funktion habe. Außerdem würde die Studie auch nicht beweisen, dass das Protein im Gift des Plumploris den anaphylaktischen Schock auslöst. 

Fry stimmt zu, dass es mehr Forschung braucht, um eine handfeste Verbindung zwischen Katzenallergie und dem Gift des Plumploris herzustellen. 

„Wir wollen mit dieser Studie nicht sagen, dass Fel d 1 die exakt gleiche Bioaktivität aufweist wie das Pumploris Gift; es gibt offensichtliche Unterschiede, da das Gift des Pumploris auch Schmerz auslöst. Trotzdem kann das Gift auch allergieähnliche Symptome auslösen." 

Er habe aber einen direkten Beweis dafür – der momentan noch nicht in einer Studie veröffentlicht wurde – dass das Protein im Gift des Plumploris Anaphylaxie auslöst: In einem wagemutigen Moment hat ein Student das isolsierte Plumploris Protein in den Mund genommen um „zu sehen, was passiert", und sofort einen allergischen Schock erlitten. Keine Gute Idee – doch es hat trotzdem geholfen zu beweisen, dass das Protein für diesen Effekt verantwortlich ist. Das führte Fry zum Schluss, dass es allergische Elemente in den strukturähnlichen Teilen des Proteins Feld 1 und dem Giftprotein des Plumploris gibt. 

Allergen oder Gift? 

Fry denkt, dass die Abgrenzung zwischen Allergenen und Giften verschwimmt. So gäbe es zum Beispiel einen Unterschied zwischen einer Erdnussallergie, die zufällig entsteht und in die „Pech gehabt"-Kategorie fällt, und einer Allergie auf Katzenallergene, die von den Tieren mit Absicht als Verteidigungsmechanismus abgesondert werden. Macht die Absicht ein Gift aus dem Allergen? „Das ist die philosophische Fragen, die wir im Labor gerade zu beantworten versuchen.", meint Fry.

 

Quelle: 1, 2 

Bild: Unsplash

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