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Ragweed: Kann ein Käfer die Zahl der Allergiker mindern?

Das aggressive Ragweed verbreitet sich immer mehr in Europa. Wissenschaftler warnen davor, die Pflanze im Hinblick auf Allergien nicht zu unterschätzen.

Laut einer aktuellen Studie betreffen Allergien ausgelöst durch das Ragweed (Ambrosia artemisiifolia) etwa 13.5 Millionen Menschen europaweit. In Zahlen ausgedrückt sind das etwa 7,4 Billionen Euro mehr Kosten für die europäischen Gesundheitssysteme. Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass die Ausbreitung der Pflanze durch einen Käfer kontrolliert werden könnte, der nicht aus Europa stammt.

Nordamerikanischer Käfer gegen Ragweed

Der nordamerikanische Ragweed Blattkäfer (Ophraella communa) kam aus Versehen im Jahr 2013 nach Europa. Dieser Käfer attackiert das Blattwerk des Ragweeds; Studien aus Italien haben gezeigt, dass der "Einsatz" dieses Käfers die Ragweed-Pollen um stolze 82 Prozent reduzieren kann.

Ragweed selbst stammt ebenfalls aus Nordamerika und hat sich mittlerweile in gut 30 europäischen Ländern verbreitet, von Spanien über den Balkan nach Skandinavien bis hin zu den Britischen Inseln im Norden von Europa. Die Pollen der aggressiven Pflanze verursachen eine Palette von Allergie-Symptomen, wie etwa Nieseattacken und Juckreiz. Zudem können auch Asthmaattacken und Ekzeme durch den Kontakt mit Ragweed hervorgerufen werden.

Wissenschaftler sind vorsichtig optimistisch 

Dr. Schaffner des Forschungszentrums CABI in Delémont in der Schweiz hat mit seinem Team die ökonomischen Vorteile des Einsatzes des Blattkäfers im Kampf gegen die Ausbreitung von Ragweed untersucht.

„Unsere Studie zeigt, dass die Auswirkungen des Ragweeds auf die menschliche Gesundheit und auch die Wirtschaft stark unterschätzt wird. Der Einsatz des Ophraella communa könnte diese Auswirkungen in Teilen Europas mildern."

Für seine Untersuchung hat Dr. Schaffner Ragweed Pollenzahlen von 2004 bis 2012 herangezogen – eine Zeit vor Einführung des Käfers nach Europa. Um die Anzahl von Ragweed-Allergie Patienten zu ermitteln, wurden europaweite Gesundheitsdaten verglichen. 

Durch den kontrollierten Einsatz des Blattkäfers könnte die Zahl der Allergiker nach Berechnungen von Dr. Schaffners Team von 13.5 Millionen auf etwa 11.2 Millionen schrumpfen – was auch eine Reduzierung der Gesundheitsversorgungskosten von 7.4 Billionen auf 6.4. Billionen Euro bedeuten würde. 

Die Sonnenblumen Frage

Dr. Schaffner erklärt, dass auch in Australien vor ein paar Jahren überlegt wurden, den Käfer freizulassen um die Ausbreitung von Ragweed zu bekämpfen. Im Labor habe sich allerdings gezeigt, dass der Käfer Sonnenblumen attackiere und wurde deshalb nicht als sicheres biologisches Kontrollmittel eingestuft. 

Danach wurde der Käfer allerdings per Zufall nach China importiert, und zahlreiche chinesische Feldstudien zeigten keine Beweise dafür, dass der Blattkäfer Sonnenblumen in der Natur attackieren würde. Diese Ergebnisse decken sich mit Norditalien, wo der Käfer auch bereits gegen Ragweed eingesetzt wurde. Auch in den USA scheint der Käfer die Sonnenblumenernte seit Jahrzehnten nicht zu beinflussen. 

Trotzdem wollen die Forscher noch weitere Tests durchführen, bevor der Käfer mit Absicht in Europa verbreitet wird. Generell fühlt sich der Blattkäfer in wärmeren Klimazonen wohler als in den kälteren Zonen in Nordeuropa. Dieses Problem könnte allerdings dadurch ausgeglichen werden, dass der Käfer sich im warmen Norditalien gut fortpflanzen und eine hohe Dichte erreichen kann, bevor er in den kälteren Klimazonen ausgesetzt wird. Außerdem könnten eventuell auch weniger kälteempfindliche Käferstämme in den kälteren Regionen Europas eingesetzt werden. 

 

Quelle: 1 

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