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Schützen bestimmte Darmbakterien vor Nahrungsmittelallergien?

Nahrungsmittelallergie Allergie-News

Neue Untersuchungen unterstützen die Vermutung, dass die Abwesenheit gewisser Bakterien in der Darmflora eine Nahrungsmittelallergie verursachen kann. Diese Erkenntnis könnte zu einer neuen Behandlungsmethode für Nahrungsmittelallergien führen, von denen Millionen von Menschen betroffen sind.

Forscher von verschiedenen Krankenhäusern in Boston haben herausgefunden, dass Babys und Kindern mit Nahrungsmittelallergien eine gewisse Art von Darmbakterien fehlen. Als das Forscherteam diese fehlenden Bakterien Mäusen zuführten, beschützten die Mikroben die Mäuse vor Nahrungsmittelallergien. 

Frühere Studien kamen im Bezug auf die Verbindung von Darmbatkerien und Nahrungsmittelallergien zu ähnlichen Ergebnissen. Bei dieser Untersuchung gab es allerdings zusätzlich noch detaillierte Analysen der Prozesse, die auf Zellebene stattfinden. 

„Wir konnten ein kultivierbares, vom Menschen stammendes Bakterium identifizieren, dass das Immunsystem tolerant gegenüber Nahrungsmittelallergien stimmen kann", sagt Dr. Linn Bry, Direktorin des Brigham and Women's Hospital in Boston. 

 

Neue Behandlungmethode für Nahrungsmittelallergien

Diese neuen Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es bald eine neue Methode zur Behandlung für Nahrungsmittelallergien geben könnte. Dabei würden die wohltuenden Darmbakterien in das Immunsystem geschleust werden. Anstatt ein spezifisches Nahrungsmittelallergen zu bekämpfen, könnte diese Methode möglicherweise alle Nahrungsmittelallergien auf einmal behandeln. 

Das ist ein völlig anderer Ansatz als die orale Immuntherapie, deren Ziel es ist, die Toleranzschwelle für allergische Immunantworten zu erhöhen. Dabei wird eine kleine Dosis eines bestimmten Nahrungsmittelallergens verabreicht, die mit der Zeit leicht gesteigert wird. 

 

Nahrungsmittelallergien und Darmbakterien

Eine Studie aus dem Jahr 2018, die sich mit dem globalen Vorkommen von Nahrungsmittelallergien beschäftigte, zeigte dass ungefähr 10% der Bevölkerung von westlichen Ländern davon betroffen sind; am häufigsten trifft es junge Kinder. Auch in Entwicklungsländern zeigt sich ein Anstieg bei Nahrungsmittelallergien. 

Global betrachtet kommen allergische Reaktionen auf Kuhmilch und Eier am häufigsten vor. Die Muster von Nahrungsmittelallergien variieren allerdings von Land zu Land – es kommt stark auf die Ernährungsgewohnheiten der jeweiligen Bevölkerungen vor. 

Der menschliche Verdauungstrakt ist das Zuhause von Trillionen von Mikroorganismen. Dazu zählen gut 1.000 verschiedene Arten von Bakterien. Diese Mikroben spielen eine wichtige Rolle in der Erhaltung der Gesundheit und bei der Entstehung von Krankheit. 

Darmbakterien beeinflussen die menschliche Biologie auf verschiedene Art und Weise: Sie können zum Beispiel mit den Hormonen zusammenspielen und Entzündungen verursachen. Forscher haben außerdem eine Verbindung zwischen einem Ungleichgewicht zwischen Darmabtkerien und der Arbeit des Nervensystem und des Gehirns gefunden.

Weiters gibt es auch handfeste Beweise dafür, dass die Darmbatkerien eine enge Beziehung mit dem Immunsystem des Darms führt. Gemeinsam formen sie ein komplexes „immun-funktionelles" Organ, dass einen Teil der Immunzellen und Bakterien beheimatet. 

Wird das Gleichgewicht von Darmbakterien und diesen Kompenenten des Immunsystems aus der Balance gebracht, kann das eine Reihe von Erkrankungen verursachen. 

 

Wie beeinflussen Darmbakterien Nahrungsmittelallergien? 

Es gibt eine Theorie unter Forschern die besagt, dass ein gewisser Lebensstil und spezielle Pflegemuster der westlichen Länder Neugeborenen die Möglichkeit nimmt, wohltuende Darmbatkerien anzusammeln. Infolgedessen kann kein gesundes Darm-Immunsystem aufgebaut werden, das spätere Nahrungsmittelallergien verhindern kann. 

Gemeint sind hierbei kleinere Familien, eine kürzere Stillperiode, ein Anstieg von Kaiserschnitten als Entbindungsmethode, und ein höherer Konsum von Antibiotika. 

Um diese Theorie zu testen, sammelten die Forscher alle paar Monate Stichproben von Fäkalien von Babys. Diese Stichproben wurden verwendet, um die Darmbakterien von 56 Babys und Kindern, die eine Nahrungsmittelallergie entwickelt hatten, mit den Stichproben von 98 Kindern zu vergleichen, die gesund waren. 

Das Ergebnis zeigte – wie schon mehrere Studien davor – dass die Darmbakterien von Menschen mit Nahrungsmittelallergie anders waren als die Darmbakterien von Menschen ohne Nahrungsmittelallergie. 

 

Zukünftige Behandlungmethoden

Das Bostoner Kinderspital hat bereits ein Team zusammengestellt, dass mithilfe dieser neuen Erkenntnisse an einer Behandlungsmethode für Erdnussallergien bei Erwachsenen arbeitet. 

Weitere klinische Tests werden durchgeführt, die verschiedene Bakterienzusammenstellungen testen. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, könnte es in etwa 5 Jahren neue Behandlungsmethoden für Nahrungsmittelallergien geben. 

 

Quelle: 1, 2 

Bild: iStock

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