Bereits frühere Studien haben hervorgehoben wie vorteilhaft es sein kann, auf einer Farm oder einem Bauernhof aufzuwachsen und in der frühen Kindheit unverarbeitete Kuhmilch zu trinken. Das schützt nämlich vor der Entstehung von IgE Antikörpern, die verantwortlich für Allergiesymptome sind.
Auch eine neue österreichische Studie bestätigt nun, dass ein aus der Kuhmilch abgeleitetes Protein – das Beta-Lactoglobulin – ein Schlüsselmolekül für den sogenannten „Farm-Effekt" ist, der gegegen Allergien schützt.
Der Farm-Effekt
Das Farm- bzw. Bauernhofumfeld trainiert das Immunsystem. Kinder die im Kuhstall spielen und unverarbeitete Milch trinken, leiden demnach seltener an Allergien und Asthma. Dieser Effekt wird als „schützender Farm-Effekt" bezeichnet.
Das Forscherteam zeigte in Labor- und Tiermodelstudien dass das Beta-Lactoglobulin Allergien verhindern kann, solange es seine natürlichen Bindungsproteine in sich trägt, etwa Pflanzenpigmente von grünem Gras. Ohne diese natürlichen Bindungsproteine verhält sich das Protein allerdings wie ein Allergen.
Neues Schlüsselmolekül
Die Studie beschreibt das Rinderprotein Beta-Lactoglobulin als ein neues Molekül, das im Bezug auf den Farm-Effekt eine schützende Wirkung gegen Allergien aufweist.
Die industrielle Milchverarbeitung sowie qualitativ schlechtes Tierfutter führen zu einem Mangel oder einem Verlust der Bindungsproteine – denn das verwandelt die leicht verträgliche Milch in ein Allergen.
„Unsere Studie gibt Hoffnung, dass wir den Farm-Effekt besser dazu nutzen können, eine Allergie-Epidemie zu vermeiden", erklärt Erika Jensen-Jarolim, Forschungsleiterin der Studie.
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