Manchmal wird das Immunsystem allerdings zu sensibel, und es kommt zu einer Überempfindlichkeitsreaktion. Solche Reaktionen passieren, weil der Körper einem fremden Antigen ausgesetzt wurde.
Es gibt mehrere verschiedene Typen von diesen Überreaktionen. Umgangssprachlich werden sie oft als Typ I, Typ II, Typ III und Typ IV Allergie bezeichnet. Doch wo liegt der Unterschied, und welche Form der Reaktion kommt bei Allergikern am häufigsten vor?
Typ I Allergie
Die Typ I Allergie wird oft auch als „Allergie vom Soforttyp" bezeichnet und ist die häufigste Form der Allergie. Der Name ist Programm: Sie zeichnet sich durch eine sehr schnelle – innerhalb von Sekunden oder Minuten stattfindende – Reaktion des Immunsystems auf das Allergen aus.
Beispiele für diesen Allergie-Typ sind folgende:
- allergische Rhinitis (Heuschnupfen)
- Urtikaria (Nesselsucht)
- Insektengiftallergie
- allergisches Asthma
- Hausstauballergie
Typ II Allergie
Die Typ II Allergie ist ein zytotoxischer Allergietyp. Das bedeutet, dass das Immunsystem auf chemische Substanzen reagiert, die Zellen und Gewebe schädigen. Bei diesem Allergietyp bildet sich innerhalb weniger Stunden ein Immunkomplex zwischen Antigenen und körpereigenen Antikörpern. Diese Immunkomplexe aktivieren sogenannte zytotoxische Killerzellen, die körpereigene Zellen zerstören. Meistens wird die Typ II Allergie durch bestimmte Medikamente oder Bluttransfusionen ausgelöst.
Die Typ II Allergie kommt in diesen Zusammenhängen vor:
- Anämie (Blutarmut)
- Thrombozytopenie (Mangel an Blutplättchen im Blut)
- Agranulozytose (Mangel an einer Untergruppe von weißen Blutkörperchen)
Typ III Allergie
Die Typ III Allergie wird durch Antikörper (IgG, IgA, IgM) vermittelt und wird auch als allergische Immunkomplex-Reaktion vom Arthus-Typ oder Serumkrankheits-Typ bezeichnet. Bei dieser Form der Allergie bilden sich innerhalb von Stunden Immunkomplexe von Antikörpern und Antigenen, die zytotoxische Enzyme freisetzen – ähnlich wie beim Typ II. Auslöser dieser Form der Überreaktion sind Medikamente, mikrobielle Bestandteile, Fremdproteine oder Insektengifte.
Beispiele für Typ III Allergien sind etwa:
- allergische Gefäßentzündungen (Vaskulitiden)
- Serumkrankheit
- Farmer-Lunge
Typ IV Allergie
Die Typ IV Allergie unterscheidet sich von den anderen drei Typen insofern, weil sie zellulär durch sensibilisierte T-Lymphozyten vermittelt wird. Die anderen drei Allergietypen sind sogenannte humorale (= ausgelöst durch nicht-zelluläre Bestandteile von Körperflüssigkeiten) Typen.
Zu Beispielen für die Typ IV Allergie zählen:
- allergische Kontaktekzeme (entzündliche Hautveränderung)
- Transplantatabstoßung